Ein junger Arbeitsloser in Stuttgart bekommt vom Arbeitsamt kein Geld. Warum? Den Beamten dort gefällt sein Aussehen nicht. Jeden Morgen geht Heinz Kuhlmann, 23, mit einem Ei ins Badezimmer.Er will das Ei nicht essen, er braucht es für seine Haare. Heinz trägt seine Haare ganz kurz, nur in der Mitte sind sie lang — und rot. Für eine Irokesenfrisur müssen die langen mittleren Haare stehen. Dafür braucht Heinz das Ei.„In Stuttgart habe nur ich diese Frisur", sagt Heinz. Das gefällt ihm. Das Arbeitsamt in Stuttgart hat aber eine andere Meinung. Heinz bekommt kein Arbeitslosengeld und keine Stellenangebote. Ein Angestellter im Arbeitsamt hat zu ihm gesagt: „Machen Sie sich eine normale Frisur. Dann können Sie wieder kommen." Ein anderer Angestellter meint: „Herr Kuhlmann sabotiert die Stellensuche." Aber Heinz möchte arbeiten. Sein früherer Arbeitgeber, die Firma Kodak, war sehr zufrieden mit ihm. Nur die Arbeitskollegen haben ihm das Leben schwer gemacht, sie haben ihn immer geärgert. Deshalb hat er gekündigt.Bis jetzt hat er keine neue Stelle gefunden. Die meisten Jobs sind nicht für ihn, das weiß er auch: „Verkäufer in einer Buchhandlung, das geht nicht. Dafür bin ich nicht der richtige Typ." Heinz führt gegen das Arbeitsamt jetzt einen Prozeß. Sein Rechtsanwalt sagt: „Auch ein arbeitsloser Punk muß Geld vom Arbeitsamt bekommen." Heinz Kuhlmann lebt jetzt von ein paar Mark. Die gibt ihm sein Vater.